Kalkulationsmethoden / Kalkulationsschema

Als Kalkulation bezeichnet man in der Betriebswirtschaftslehre den Prozess der Ermittlung der Kosten und des Preises eines Produkts oder einer Dienstleistung. Eine solide Kalkulation ist unerlässlich für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Es gibt verschiedene Kalkulationsmethoden, die sich hinsichtlich des Ansatzes und der Zielsetzung unterscheiden. In diesem Blogbeitrag möchten wir die drei wichtigsten Kalkulationsarten vorstellen: die Vorwärtskalkulation, die Rückwärtskalkulation und die Differenzkalkulation.

Vorwärtskalkulation

Die Vorwärtskalkulation ist eine Methode, bei der man ausgehend von den Einzelkosten eines Produkts oder einer Dienstleistung den Verkaufspreis ermittelt. Dabei werden die direkten Kosten, wie Material- und Arbeitskosten, sowie die indirekten Kosten, wie Verwaltungskosten und Abschreibungen, berücksichtigt. Die Vorwärtskalkulation ist besonders geeignet, wenn man ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung auf den Markt bringen möchte und den Preis auf Basis der Kosten kalkulieren möchte. Das Kalkulationsschema der Vorwärtskalkulation sieht wie folgt aus:

Gesamtkosten Verkaufspreis
Direkte Kosten + Indirekte Kosten Gesamtkosten + Gewinnzuschlag

Rückwärtskalkulation

Die Rückwärtskalkulation ist das Gegenstück zur Vorwärtskalkulation. Bei dieser Methode geht man ausgehend vom gewünschten Verkaufspreis zurück zu den Einzelkosten, um zu ermitteln, welche Kosten für die Produktion des Produkts oder der Dienstleistung notwendig sind. Diese Methode ist besonders geeignet, wenn man bereits einen Verkaufspreis für ein Produkt oder eine Dienstleistung festgelegt hat und nun ermitteln möchte, welche Kosten für die Produktion notwendig sind. Das Kalkulationsschema der Rückwärtskalkulation sieht wie folgt aus:

Gewünschter Verkaufspreis - Gewinnzuschlag Gesamtkosten - Indirekte Kosten Direkte Kosten

Differenzkalkulation

Die Differenzkalkulation ist eine Methode, die vor allem bei der Preisermittlung von Dienstleistungen angewendet wird. Dabei wird der Verkaufspreis anhand der Differenz zwischen den Erlösen und den variablen Kosten berechnet. Die Differenzkalkulation ist eine Methode, bei der man ausgehend vom Verkaufspreis und den variablen Kosten den Deckungsbeitrag ermittelt. Der Deckungsbeitrag ist der Betrag, der nach Abzug der variablen Kosten zur Deckung der Fixkosten und des Gewinns zur Verfügung steht. Die Differenzkalkulation ist besonders geeignet, um die Rentabilität eines Produkts oder einer Dienstleistung zu ermitteln. Das Kalkulationsschema der Differenzkalkulation sieht wie folgt aus:

Erlös Variable Kosten Deckungsbeitrag
Verkaufspreis x Absatzmenge Variable Kosten pro Einheit x Absatzmenge Erlös - Variable Kosten

Fazit

Die Wahl der Kalkulationsmethode hängt von den individuellen Gegebenheiten eines Unternehmens ab. Während die Vorwärtskalkulation bei der Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen zum Einsatz kommt, wird die Rückwärtskalkulation eher bei der Preisfindung bestehender Produkte oder Dienstleistungen eingesetzt. Die Differenzkalkulation hingegen ist besonders geeignet, um die Rentabilität von Produkten oder Dienstleistungen zu ermitteln. Unternehmen sollten daher je nach Bedarf und Zielsetzung die passende Kalkulationsmethode wählen. Abschließend lässt sich sagen, dass eine sorgfältige Kalkulation ein unverzichtbarer Bestandteil des betrieblichen Rechnungswesens ist. Nur durch eine genaue Ermittlung der Kosten und Preise kann ein Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich arbeiten.